Die Geschichte der St. Helena Schützenbruderschaft Rheindahlen & Kirchspiel von 1433 e.V.
Die im Jahre 1433 gegründete Kirchspiels St. Helena Bruderschaft und die im Jahre
1704 oder 1705 gegründete
St. Helena Junggesellenbruderschaft schlossen sich im
Jahre 1963 zur St. Helena Schützenbruderschaft
Rheindahlen und Kirchspiel e.V. zusammen.
Bereits im Jahre 1920 vereinigte sich die
Junggesellenbruderschaft mit der
Männerschützengesellschaft Rheindahlen.
Somit kann unsere Bruderschaft im Jahre 2008 auf eine 575jährige Tradition
zurück blicken.
Was wissen wir aus den Anfängen?
Schriftliche Erwähnungen existieren bereits für das Jahr
1533, zwei alte Kassenbücher
sind aus dem Jahre
1881 der Junggesellen Bruderschaft und 1891 der Kirchspiel-
bruderschaft vorhanden. Die älteste Silberplatte unseres Königssilbers ist mit
dem Jahre 1706 datiert, gestiftet
von Antonius Scholl J.U. Doctor Vogt zu Dahlen.
Gerade im 15. Jahrhundert, und dies ist in vielen Kirchen- und Stadtarchiven unserer
Region
nachweisbar, gründeten sich Bruderschaften. Über die ursprünglichen Aufgaben
und Ziele sind
sich die Historiker nicht so ganz einig. Doch welche Aufgaben
sollten die Bruderschaften anders
gehabt haben wie gegenseitige Hilfe bei Krankheit,
Tod, Schutz von Haus und Hof
.
Die Gebete für den Mitbruder über den Tod hinaus waren die einzige
Möglichkeit
für sein Seelenheil Sorge zu tragen. In Krieg- und Friedenszeiten, so ist nachzulesen,
wurden Wach- und Verteidigungsdienste für die Stadt gestellt.
Von jeher wurde ein Schutzpatron erwählt; in den meisten Fällen für die Schützen-
bruderschaften der
Pfarrpatron oder der heilige Sebastianus. Heilige waren Vorbild
im Glauben und damit war man
auch der Kirche eng verbunden. Seit alters her
wurden auch hier Dienste übernommen.
In unruhigen Zeiten wurde die Fronleichnamsprozession mit Waffen begleitet.
Seit vielen Jahrhunderten fand der Geselligkeit wegen, aber auch um die Brüder
bei Laune zu
halten, ein Vogelschuss statt. Der beste Schütze, welcher den
Holzvogel von der Stange holte, wurde
zum König ernannt und ein großes Schützenfest
einmal im Jahr gefeiert. Freude und feiern waren
Lohn und Ausgleich für Dienste
mit der Waffe und gegenseitige Hilfe in schweren Zeiten.
An unseren noch heute
von den Brudermeistern getragenen Peeken (auch Picken, früher Saufeder
genannt),
kann man von der Form her noch die Waffe erkennen, welche heute als Prozessions-
gebetsstab
und als Amtsinsignien der Brudermeister gebraucht werden. Sinn und
Zweck unserer Bruderschaft
heute: Hilfe in der Not zu leisten und dafür Ansprechpartner,
Bruder oder Schwester sein.
Auch den vermeintlich „Geringsten“ als Schützenkönig in den Mittelpunkt stellen.
Die Sorgen des
Alltags dafür für kurze Zeit vergessen. Freude den Mitgliedern
und der ganzen Bevölkerung nicht
nur einmal im Jahr zum Schützenfest zu bringen, nach dem Motto:
„Lache wenn´s zum weinen nicht reicht“
Heute zählt die Bruderschaft knapp
700 Mitglieder und hat eine eigene Geschäftsstelle
im
Zentrum von Rheindahlen bezogen. Die wirtschaftliche Situation ist gerade in der
heutigen Zeit
solide und gesichert, was bei den extrem hohen Kosten nicht
selbstverständlich ist.
Dreißig zurzeit teilnehmenden Gruppen an unserem Schützen-
und Heimatfest, aus den
unterschiedlichsten Vereinen, Nachbarschaften,
Gemeinschaften und Freundeskreise, lässt uns
hier froh und zuversichtlich in
die Zukunft blicken. Gerade durch den hohen Kinder- und
Jugendanteil in fast jeder Gruppe ist für Nachwuchs bestens gesorgt.
Rheindahlen im April 2008
Willi Kempers
Letzte Aktualisierung:
21.04.12
Michael Pohl