Maibaum - Aufstellen

Die Tradition einen Maibaum aufzustellen geht nachvollziehbar bis ins 16. Jahrhundert zurück. In vielen Ortschaften ist das Maibaum-Aufstellen ein fixer Bestandteil des Brauchtums. Einen Tag vor dem 1. Mai, oder zum Patronatsfest der jeweiligen Bruderschaft, wird eine gerade gewachsene Fichte / Tanne im Wald gefällt und bis auf den Wipfel / Spitze von Ästen befreit. Der Stamm muss nun gut bewacht werden, denn nach altem Brauch versuchen die Burschen aus den benachbarten Ortschaften den Maibaum zu stehlen. Ein gestohlener Maibaum muss mit Jause und Bier ausgelöst werden, schlimmer aber ist der Spott. Die Mädchen zieren nun den Baum mit Girlanden und Kränzen. Das Aufstellen wird zu einem wahren Volksfest.

Das „Mai-holen“

Jeder Schützenkönig braucht eine Mai, um auch über die Stadtgrenzen hinaus zu dokumentieren, hier wohnt der diesjährige.

Dieser Bericht soll einen kleinen Einblick darüber geben, wie der Vormittag des Kirmessamstag abläuft bzw. was alles passieren kann aber ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Die Bruderschaft trifft sich um 9.00 Uhr beim König

Anzugsordnung (alte Hose, altes Hemd, alte Schuhe, alte Handschuhe)

Aufsitzen in PKW´s und ab zum Lüttelforster Wald

Jetzt treten die ersten Probleme auf. Fahren wir über Peel, durchs JHQ, über Hardt, Autobahn. Jeder weiß es besser. Wir waren doch letztes Jahr und davor das Jahr und davor das Jahr auch schon. Also einfach dem Vordermann hinterher. Aber Achtung, hast du den falschen erwischt, stehst du plötzlich vor der holländischen Grenze und siehst vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Handys können doch hilfreich sein.

 Treffen am Schlagbaum

Anpacken an Bierkästen, Wasser etc. Brötchen, Wurst alles da.

Dat Trömmelchen geht und wir folgen ihm die ca. 250 Meter bis zu den Bänken.

Jetzt schlägt die Stunde von Fred Kuhl und Michael Weuthen. Brötchen und Wurst aufschneiden und an die hungrige Meute verteilen. Zwanglose Reihenfolge.

 Warten auf Feuerwehr, Förster, Traktor, Tieflader, was man eben so braucht

Sind alle eingetroffen, zeigt der König dem Förster, welcher Baum es sein soll.

Die nächsten Probleme (zu groß, zu dick, zu weit weg, Fallrichtung falsch) immer wieder was neues.

Ist der richtige ausgesucht, heißt es, Axt raus. Die Majestäten und Brudermeister versuchen es, klappt aber nie.

Es wird laut im Wald, der Förster legt Hand mit Motorsäge an

Ruck Zuck „Baum fällt“

Jetzt laufen die Herren, die was zu sagen haben und prüfen, ist er heil, Spitze o.k. etc. etc.

Ist die Spitze nicht o.k. muss entschieden werden, schlagen wir einen neuen (wobei das Risiko natürlich bleibt) oder nutzen wir eine von Wilfried Kremer angefertigte Hülse um darin eine heile Spitze anzubringen.

Nun müssen alle Anwesenden das Ungetüm durch das Geäst mit Manneskraft zum Weg zurückbringen. Puh ist der schwer.

Mit Hilfe von Feuerwehr und Förster aufladen auf Tieflader.

Abfahrt zum Haus des Königs.

 Abladen beim Haus des Königs mit Kran und vielen Händen.

Die Feuerwehr schmückt den Mai mit Fahne, Kränzen, Röschen und Bändern

Ein schöner Brauch ist es auch, dass die Feuerwehrleute mit Flaschenkronen (natürlich Wasser) ein Kreuz an den Stamm anbringen. Wer hat gesehen, wo das falschfarbige Röschen ist.

Am Abend wir der Mai mit viel Fachwissen von Feuerwehr und Kranführer in das vorbereitete Loch gehievt und befestigt.

Nachdem der Schützenzug ihre Erfurcht durch dreimaliges Umgehen des Mais erwiesen hat, kann die Kirmes beginnen.

Rainer Pricken  im Jahr 2008

 

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Letzte Aktualisierung: 25.07.11  
Michael Pohl